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Das beste Konto fürs Kind finden!

Kinderkonto - Ratgeber - was haben Eltern zu beachten?

Für alle Sorgerechtsbeauftragten, egal ob allein oder gemeinsam erziehend oder auch für einen Vormund stellt sich irgendwann die Frage nach einem Kinderkonto. Bei der Auswahl und der Beantragung eines Kinderkontos gilt es je nach Alter (Baby, Kleinkind, Schüler, Jugendlicher) die gesetzlichen Vorschriften genau zu beachten. Im folgenden Artikel gehen wir auf die wesentlichen Punkte genauer ein.

Was ist ein Kinderkonto, welche Kontotypen gibt es?

Ein Kinderkonto kann ein erstes Girokonto, je nach Alter mit eigenem Zugriff oder ohne Verfügungsberechtigung oder ein Sparkonto (Tagesgeld, Festgeld, Sparpläne, Fonds) sein. Entscheidend ist die Kontoinhaberschaft. Bei einem Kinderkonto ist der rechtliche Besitzer des Kontos immer das Kind. Bei Kinderkonten darf die Bank keine Kontoführungsgebühr erheben. Extra Leistungen wie beleglose Vorgänge oder eine Prepaid Kreditkarte können jedoch Kosten verursachen. Hier ist ein genauer Vergleich notwendig. Weiteres Merkmal und vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist die Kontoführung als Guthabenkonto. Egal ob Sparkonto oder erstes Jugendgirokonto, eine Überziehung ist nicht möglich.

Direktbank oder Filialbank?
Die Zinsvergleiche dominieren eindeutig die Direktbanken. Bei Kinderkonten lohnt sich jedoch ein Blick zu Sparda-Bank, Volksbank und örtlicher Sparkasse. Die Filialbanken haben erkannt, dass Kundenbindung schon bei den Kleinen beginnt, und möchten diese langfristig binden. Aus diesem Grund findet ihr gute Angebote mit hohen Zinsen bei den Filialbanken - ein Besuch in der Filiale lohnt sich und bringt Klarheit.

Welches Kinderkonto für welches Alter und warum?

Kinderkonto - ratgeber

Nach den Besonderheiten bei Beantragung und Versteuerung anfallender Zinserträge im Folgenden einige Beweggründe, ein Kinderkonto zu eröffnen.

Beispiele und mögliche Entscheidungen für ein Kinderkonto aus der Praxis:

Warum ist die Inhaberschaft beim Kinderkonto so wichtig?

Viele Eltern meinen, dass von Großeltern oder Verwandten dem Kind geschenktes Geld auf dem eigenen Konto parken zu können. Praktisch geht das, der Gesetzgeber stuft diese Variante jedoch als nicht mündelsicher ein. Geldgeschenke z.B. bei Konfirmation, Taufe oder Einschulung sind explizit dem Kind zuzurechnen und sollten mündelsicher angelegt werden. Generell darf dieses Geld nur kindgerecht Verwendung finden und nicht in der normalen Haushaltkasse untergehen. Auch um Streitereien bei einer möglichen Trennung der Eltern vorzubeugen, solltet ihr beim Kinderkonto auf die Inhaberschaft achten.

Kinderkonto - gemeinschaftliche Entscheidungen aller gesetzlichen Vertreter.

Habt ihr schon ein Kinderkonto für euren Sohn oder eure Tochter eröffnet, dann kennt ihr die aufwendige Prozedur. Der Gesetzgeber verlangt eine Legitimation aller gesetzlichen Vertreter per Videoident oder Postident gegenüber der Bank. Die Identifikation des Kindes erfolgt meist durch Einsenden einer beglaubigten Kopie der Geburtsurkunde. Bei alleinigem Erziehungsrecht ist Sorgerechtsbeschluss der Bank vorzulegen und verheiratete gemeinsam Erziehungsberechtigte mit unterschiedlichem Familiennamen haben eine Kopie der Heiratsurkunde vorzulegen. Die Regelungen sind von Bank zu Bank etwas unterschiedlich. Ziel des Ganzen, die Eltern sollen Antrag zum Kinderkonto, Verfügungsrahmen, Ansparsumme und verantwortungsvoll gemeinsam entscheiden. Die Praxis ist häufig schwieriger. Gerade bei getrennt lebenden Paaren führt der notwendige, jedoch oft abgelehnte oder nicht gewollte Dialog mit dem Ex-Partner, häufig zu großem Streit.

Gibt es einen Steuervorteil beim Kinderkonto?

Ein weiterer Vorteil der expliziten Inhaberschaft ist die Nutzung eines eigenen Steuerfreibetrages. Gerade wenn die Eltern selbst hohe Spareinlagen mit jährlich anfallenden Zinsen haben, kann sich das Kinderkonto auch steuerlich rechnen. Für die Kinder lässt sich jeweils ein eigener Steuerfreibetrag (1.000 Euro / Jahr) nutzen. Die Zinserträge sind separat zu versteuern oder freizustellen und werden nicht dem elterlichen Vermögen zugerechnet.

Baby oder Kleinkind erhält kleiner Geldgeschenke zur Taufe oder an Geburtstagen.

Da Kinder bis zum Alter von 7 Jahren nicht geschäftsfähig sind und eigene Kontoverwaltung bzw. gar Verfügungen nicht infrage kommen, ist das am häufigsten eröffnete Kinderkonto hier das Sparkonto für Kinder. Die Eltern übernehmen die Kontoverwaltung und haben auch die Entscheidungsfreiheit, Sparguthaben kindgerecht zu verwenden z.B. für die Einrichtung des Kinderzimmers.
Werft auch einen Blick auf die Jugendgirokonten. Einige regionale Banken oder Genossenschaftsbanken wie die BBBank erlauben Kleinkindern, ein Giro als Sparkonto zu eröffnen. Bis zum Alter von 7 Jahren gibt es keine Geldkarte. Interessant ist diese Variante durch relativ hohe Zinsen bis zu einem Maximalbetrag von 1000 - 5000 Euro, also für kleinere Sparguthaben besten geeignet.

Banken mit verzinsten Kindergirokonto:
Sparkonto für Kinder


Kind bekommt größere Sparsumme z.B. von den Großeltern geschenkt.

Ab 2.500 Euro Sparsumme könnt ihr über ein Festgeldkonto für eure Kinder nachdenken. Die Mindestanlage beträgt häufig 2.500 Euro, kann jedoch auch 5.000 Euro betragen. Die Laufzeit bestimmt ihr als gesetzliche Vertreter. Oft erfolgt ein Festgeldabschluss mit Laufzeit über 5-10 Jahre. Vorteil dieser Variante sind höhere Zinsen als beim klassischen Sparkonto. Nachteil, Sie kommen vor Laufzeitende nicht an das Geld.
Im aktuellen Zinshoch empfehlen wir lange Laufzeiten. Ihr sichert euch damit die 2023/2024 noch hohen Zinenn für viele Jahre. Wer nicht in diesen Zeiträumen denkt,kann auch nur für 1-2 Jahre fest anlegen und dann neu entscheiden, ob ihr ein neues Festgeldkonto als Kinderkonto eröffnet.

Festgeld Vergleich Kinder


Mein Kind (12 Jahre) bekommt regelmäßig Taschengeld.

Ab diesem Alter können ihr euer Kind verantwortungsvoll an Bankgeschäfte heranführen und ein Taschengeldkonto eröffnen. Je nach Alter könnt ihr festlegen, ob das erste Girokonto als Kinderkonto mit oder ohne Geldkarte bzw. Prepaid Kreditkarte ausgestattet sein soll.

Taschengeldkonto Vergleich


Kind geht auf Klassenfahrt und muss Zahlungen vornehmen.

Wollt ihr noch kein Kinderkonto eröffnen, reicht vielleicht eine Prepaid Kreditkarte. Einige Baken bieten diese Prepaids ohne Konto an. Ihr könnt Geld von eurem Girokonto überweisen und damit die Visa oder Mastercard® aufladen. So steht dem Kind ein sicheres Zahlungsmittel zur Verfügung. Bei Bargeldbezügen mit dieser Prepaid Kreditkarte können Gebühren anfallen, häufig sind jedoch 6-12 gebührenfrei Abhebungen pro Monat möglich.

Kreditkarten Vergleich


Ihr wollt für ihr Kind regelmäßig Sparen – welches Kinderkonto?

Hier bietet sich ein Tagesgeldkonto als Kinderkonto an. Ihr könnt einen Dauerauftrag anlegen oder einen Sparplan einrichten. Viele Banken bieten die Inhaberschaft für Kinder an und unterstützen somit mündelsicheres Sparen. Bargeldabhebungen sind von einem Tagesgeldkonto nicht möglich. Das Geld ist dennoch täglich verfügbar und lässt sich in beliebiger Höhe auf ein Referenzkonto zurück überweisen.

Tagesgeld für Kinder


Zinsen sind zu niedrig, sind Aktien und ETF eine Alternative?

Ja, der Gesetzgeber erlaubt auch das Eröffnen von Juniordepots, um z.B. einen Fondssparplan anzulegen und damit Vermögen für das Kind aufzubauen. Die hohen Chancen bergen jedoch auch ein Risiko. Aus diesem Grund ist es nur Eltern mit Kenntnissen über Aktien und Fonds zu empfehlen, diese Anlagevariante für Kinder in Betracht zu ziehen. Streut das Risiko, indem ihr eher risikoarme Fonds zur Geldanlage auswählt und nicht nur in eine einzelne Aktie investiert.

Empfehlungen Juniordepot Fonds / ETF Sparpläne für Kinder:



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